Ein einstiges Industrieviertel im nordalbanischen Shkodra – hier sind Schwester Rita und ihre Mitschwestern nicht erst seit der Pandemie mit vielen persönlichen Schicksalen und medizinischen Notfällen konfrontiert. Ihr Schwesternhaus befindet sich in Fermentim, einem Stadtteil aus leerstehenden, teils zerfallenen Fabrikgebäuden, in denen sich viele Menschen aus den umliegenden Bergregionen niederlassen. Viele sind auf der Suche nach einer Arbeit und nach mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, einem Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Familie Mönxelhaus war vor Ort und der Verein Building ONE World unterstützt die Schwesterngemeinschaft nun schon seit 2018.

Nur mit dem Nötigsten ausgestattet, kommt es bei vielen Familien immer wieder zu Unfällen wie Verbrennungen, da am offenen Feuer gekocht und geheizt wird. Eine grundlegende medizinische Basisversorgung ist nur dank des Schwesternhauses möglich, weil ein Besuch beim Arzt oder im Krankenhaus mit zu hohen Kosten verbunden und somit für viele Familien unmöglich ist.

Seit 2018 wurde mithilfe von Geld- und Sachspenden aus dem Sauerland eine Krankenstation vor Ort ausgebaut. Regelmäßig kommt ein Ärzteteam aus Italien nach Shkodra und sorgt im Schwesternhaus für die so notwendige Versorgung. Durch die Pandemie hat sich die Situation vieler Familien nun verschlechtert. Schwester Rita und ihre Mitschwestern sind jetzt für viele Menschen die einzige Hoffnung auf Unterstützung. Aus dem Sauerland konnten mi Hilfe von BOW bereits vor einigen Monaten Geldspenden zum Kauf von Lebensmitteln vor Ort organisiert werden.

Nun konnte Familie Mönxelhaus ebenfalls Spendengelder akquirieren, um dringend benötigte Salben für Verbrennungswunden zu finanzieren und sie an Schwester Rita zu schicken. Mit Hilfe einer Hallenberger Apotheke war es außerdem möglich, Vitamin-Nahrungsergänzungsmittel für die Bewohner von Fermentim zu organisieren. Beispielsweise Rachitis und deren Folgeerscheinungen, verursacht durch Vitamin-D-Mangel, sind bei Kindern in Fermentim noch ein großes Problem.

Ein großes Dankeschön geht erneut an Herrn Freimann von der Ora-Kinderhilfe in Korbach, der diesen Transport nun schon zum zweiten Mal möglich gemacht hat. Beim letzten Transport der Ora-Kinderhilfe nach Albanien hatten wir das Glück, dass wir Schwester Rita ebenfalls gut erhaltene Fahrräder zukommen lassen konnten. Viele Kinder und Jugendliche leben sehr weit entfernt und haben einen sehr langen Schulweg. Für sie ist ein Fahrrad die einzige Möglichkeit, sicher und regelmäßig zur Schule zu gelangen.

Der nächste Transport ist schon geplant. Es sollen weitere medizinische Sachspenden nach Albanien gelangen, um das Gemeindehaus noch besser darin zu unterstützen, den vielen Menschen von Fermentim eine grundlegende medizinische Versorgung zu ermöglichen. Weitere Infos zum Spenden sowie die Möglichkeit zur Online-Spende gibt es hier.

Text: Julian Mönxelhaus

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