Handschuhe und Socken, eine Zahnbürste und eine Uhr hat die achtjährige Lea Mettken in ihr Paket gepackt. Auch eine Karte mit Weihnachtsgrüßen und einen Schokoladenweihnachtsmann hat sie beigelegt. Die Hallenbergerin beschenkt die siebenjährige Ana, die in einem bosnischen Kinderheim lebt. Zusammen mit rund 400 anderen kleinen Kartons geht ihr Geschenk in diesen Tagen auf die Reise nach Bosnien und Herzegowina. Unter dem Motto „Help and Solidarity“ (HandS) organisiert der Hallenberger Verein Building ONE World (BOW) zum 14. Mal seinen Weihnachtstransport in das Balkanland. Dort erhalten Kinder, Senioren und behinderte Menschen pünktlich zum Fest ein persönliches Geschenk.

Auch im zweiten Corona-Jahr können Maskottchen Vučko und seine freiwilligen Helfer die Päckchen nicht persönlich überbringen. „Eine Fahrt nach Bosnien ist wegen der Corona-Maßnahmen weiter schwierig“, sagt BOW-Vorsitzender Sebastian Mörchen. „Dennoch war es uns wichtig, dass der Transport gerade in dieser schweren Zeit stattfindet.“

Die Zahl der Corona-Infektionen in Bosnien ist aktuell bereits seit September auf einem hohen Niveau. Die Impfquote im Land ist niedrig, weil die Menschen kein Vertrauen in ihre Regierung haben. Unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie leiden besonders auch die Kinderheime. „Es gelten immer noch strenge Hygienevorschriften“, berichtet Schwester Kristina aus einem Heim bei Sarajevo, in dem auch die kleine Ana wohnt.

Gott sei Dank habe sich bislang keines der 25 Kinder mit dem Coronavirus infiziert. „Aber der Lockdown und viele aktuelle Beschränkungen verstärken bei den Heimkindern das Gefühl von Ausgrenzung“, so die Erzieherin. In den vergangenen zwei Jahren habe es wenig Aktivitäten und Ausflüge gegeben. Auch im Schulbetrieb gebe es immer noch Einschränkungen. „Wir wünschen uns nur ein Stück Normalität zurück.“

Gepackt wurden die Geschenke von Schülern der Grundschule Hallenberg, des Gymnasiums Winterberg und des Berufskollegs Wittgenstein. Weitere Päckchen kommen von der Haupt- und der Gesamtschule und einer Kirchengemeinde in Kamen im Ruhrgebiet sowie von Privatleuten.

Familie Mettken beteiligt sich schon seit vielen Jahren an der Aktion – „damit auch die Kinder und Jugendlichen etwas bekommen, die sonst nicht so viel haben“, erklärt Mutter Jennifer. Gemeinsam mit Tochter Lea und ihrer neunjährigen Schwester Sophie packt sie weitere Päckchen für den 30-jährigen Edi und den 21-jährigen Ahmed – für Ahmed schon zum dritten Mal in Folge.

Der Verein BOW dankt allen fleißigen Helfern, die in diesem Jahr mitgemacht haben: „Trotz der schwierigen Bedingungen haben uns auch in diesem Jahr wieder viele Menschen unterstützt“, sagt Vorsitzender Mörchen. „Dafür und auch für die zahlreichen Spenden, die wir erhalten haben, sagen wir vielen Dank.“

CategoryBosnien, HandS

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