Team Vučko hat es geschafft: Die letzten Pakete wurden im Kinderheim Bjelave im gleichnamigen Stadtteil von Sarajevo verteilt. In dem staatlichen Heim leben ungefähr 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die von 55 Angestellten rundum versorgt werden. Die kleinsten Bewohner sind erst einige Monate, die ältesten ca. 23 Jahre alt. Es findet ein ständiger Wechsel statt, da das Heim die erste Anlaufstation für das Sozialamt ist, welche die Kinder aus Problemfamilien und von der Straße rettet. Sie sind oft Opfer von Gewalt und Armut und müssen teilweise sogar betteln. Als staatliches Heim sind sie nicht religiös gebunden. Hier leben Kroaten, Bosniaken und Serben, also Muslime, Katholiken und sogar Sinti und Roma zusammen, erzählte uns ein Angestellter. Das ist leider nicht überall im Land der Fall, was die noch immer bestehenden Spannungen der ethnischen Gruppen widerspiegelt, die den Krieg in den 90er Jahren einst auslöste.

Aufgrund der Größe des Heimes ist es nicht möglich, jedem Kind die Aufmerksamkeit zu schenken, die nötig wäre. Vor allem diese Kinder freuen sich besonders über die Kleinigkeiten aus dem Sauerland und Umgebung.
Wir hatten die Möglichkeit etwas Zeit auf der sogenannten  „Adaptions-Etage“ zu verbringen, in der neu ankommende Kinder ihre ersten Tage im Heim verbringen. Dort werden sie an das neue Leben gewöhnt und man hilft ihnen dabei, sich langsam einzuleben. Wir trafen auf Geschwister die brüchiges Deutsch und Englisch sprachen. So war sogar ein kleines Gespräch ohne Übersetzungen möglich.
Auch bei zwei anderen Gruppe konnten wir einen Einblick gewinnen. In der einen  lernten wir ein paar junge Mädchen kennen und in der anderen traf Vučko auf die ganz Kleinen, die teilweise noch gar nicht richtig laufen konnten.

Wir konnten zudem Kindern im Alter von 1-5 Jahren die Geschenke persönlich überreichen, da man sich zur Schulzeit getroffen hatte. Kaum waren sie in den Flur geschoben, da stieg der Lärmpegel ins unermessliche. Unserem Wolf schmerzten gar die Ohren, aber das Glück über die Kinder, die vor lauter Freude völlig die Fassung verloren und rum sprangen, machte die Situation perfekt. Man half sich gegenseitig beim Auspacken und Geschenke wurden zum Allgemeingut. Schokolade und Kekse wurden umgehend vernichtet, Kleidungsstücke angezogen, Seifenblasen gepustet. Die Päckchen bestimmten den Moment und das Team wurde schnell uninteressant. Aber das war Vučko egal. Erneut wurde ihm klar, wofür dieses Projekt vor 10 Jahren entstanden ist. Es geht darum, Kindern, die bisher kein sorgenfreies Leben hatten und schwere Schicksalsschläge erlitten, eine kleine Freude zur Weihnachtszeit zu bereiten und ihnen die Aufmerksamkeit zu schenken, die ihnen zusteht.

 

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